Bei Störfall abtauchen

Hinterher fragt man sich immer: Was in aller Welt hat mich bewogen zu glauben, mein Leben ohne diese Frau wäre unvollständig wie eine Wunderkerze ohne Christbaum. Muss wohl ein gewaltiger Störfall in der Gehirnchemie gewesen sein, wie auch schon bei anderen Frauen davor.

Im Strandbereich des Badesees, wo ein Mann sein Glied und ältere Damen ihre Brüste, die der Schwerkraft längst schon keinen Widerstand mehr leisten, baumeln lassen, steht man nach einigen Jahren plötzlich vor dieser Frau, an die man damals alle Fasern seines Lebens antackern wollte, und spricht zaghaft ihren Namen mit drei Fragezeichen aus, weil man sich nicht einmal sicher ist, ob sie es denn ist. Ja, sie ist es. Nach dem kurzen ‚Hallo wie geht’s‘-Geplänkel die erste Frage:

"Bist du schon verheiratet?"

Scherzfrage, oder? Nur Leute, die mich 20 oder mehr Jahre nicht gesehen haben, fragen mich das mit nahezu kindlicher Unwissenheit. Alle anderen fragen mich nicht einmal mehr, ob ich eine Freundin habe. Und wenn ich mich recht erinnere, haben wir uns vor drei Jahren das letzte Mal gesehen.

- "Nein, natürlich nicht."

Die nächste Frage kenne ich aus dem Eroberungsspiel. Frauen stellen
sie mit Vorliebe bereits vor dem Eintritt in die Kennenlernphase. Je nachdem, womit der Kandidat aufwarten kann, entscheidet, ob er ein Feld weiter rücken darf oder rausfliegt. Letzteres ist der Fall ist, wenn er keine glamourösen Geschichten aus dem Ärmel zu schütteln vermag.








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